Ein Garten ist weit mehr als nur eine Ansammlung von Pflanzen – er ist ein lebendiges Ökosystem, ein Rückzugsort und ein gemeinsamer Lebensraum für uns, unsere Haustiere und die lokale Fauna. Viele Tierhalter fragen sich, wie sie diesen Raum so gestalten können, dass er sowohl ein sicheres Spielparadies für Hund und Katze ist als auch einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz leistet. Die gute Nachricht: Ein tierfreundlicher Garten und ein ökologisch wertvolles Biotop schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich perfekt.
Dieser Artikel führt Sie durch die wichtigsten Aspekte, um Ihren Garten in eine blühende Oase zu verwandeln. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit der richtigen Pflanzenauswahl ein Festmahl für Insekten und Vögel schaffen, welche unsichtbaren Gefahren für Wildtiere lauern und wie Sie gleichzeitig einen sicheren und anregenden Außenbereich für Ihre eigenen Tiere einrichten. Zudem blicken wir über den Gartenzaun hinaus und beleuchten, wie nachhaltige Entscheidungen im Alltag – von der Katzenstreu bis zum Spielzeug – einen positiven Einfluss auf unsere Umwelt haben.
Der Schlüssel zu einem ökologisch wertvollen Garten liegt darin, ihn weniger als sterile Ausstellungsfläche und mehr als ein kleines, funktionierendes Ökosystem zu betrachten. Ein solcher Garten zieht eine erstaunliche Vielfalt an Leben an und wird zu einem faszinierenden Beobachtungsposten direkt vor Ihrer Haustür.
Oftmals greifen wir zu exotischen Zierpflanzen, die zwar schön aussehen, für die lokale Tierwelt aber so fremd sind wie ein Gericht, das man nicht kennt. Heimische Wildpflanzen sind hingegen perfekt an das lokale Klima und den Boden angepasst. Das bringt entscheidende Vorteile mit sich:
Indem Sie auf Schottergärten verzichten und stattdessen auf eine durchdachte Bepflanzung mit Stauden, Sträuchern und kleinen Bäumen aus der Region setzen, schaffen Sie aktiv Lebensraum.
Die Gestaltung eines tierfreundlichen Gartens ist wie das Planen eines ganzjährigen Buffets. Ziel ist es, vom Frühling bis in den späten Herbst hinein Nahrungsquellen anzubieten. Eine Blumenwiese statt eines perfekten Rasens, blühende Kräuter und Staudenbeete sind ein Magnet für Schmetterlinge, Wildbienen und andere Bestäuber. Totholzhaufen oder „wilde Ecken“ mit Laub bieten Igeln und Insekten Unterschlupf. Diese kleinen, scheinbar unordentlichen Strukturen sind für die Artenvielfalt von unschätzbarem Wert.
Besonders in heißen Sommern wird Wasser zur überlebenswichtigen Ressource für alle Tiere. Eine einfache, flache Schale mit Wasser, täglich frisch befüllt, wird zur unverzichtbaren Vogeltränke und zur Wasserstelle für Igel, Eichhörnchen und durstige Insekten. Wichtig ist, dass die Tränke einen flachen Rand und einen Stein als Ausstiegshilfe hat, damit kleinere Tiere nicht ertrinken. Regentonnen sollten stets abgedeckt sein, um nicht zur tödlichen Falle zu werden.
Während wir die heimische Fauna willkommen heißen, steht die Sicherheit unserer eigenen tierischen Begleiter an erster Stelle. Ein Garten kann für Hunde und Katzen ein wunderbarer Ort voller Abenteuer sein, birgt aber auch potenzielle Risiken, die es zu minimieren gilt.
Ein Garten ist für ein Haustier mehr als nur Auslauf. Er ist ein Raum zum Schnüffeln, Erkunden und Spielen. Strukturieren Sie den Garten mit verschiedenen Elementen wie kleinen Hügeln, sicheren Klettermöglichkeiten für Katzen oder einer Buddelecke für den Hund. Ein katzensicherer Balkon oder ein eingezäunter Gartenbereich gibt Freigang, ohne die Katze oder die lokale Vogelwelt zu gefährden. Für spielfreudige Hunde kann man sogar einen einfachen „Degility“-Parcours aus natürlichen Materialien bauen, der die Gelenke schont und geistig fordert.
Leider sind viele gängige Gartenpflanzen für unsere Haustiere giftig. Dazu gehören Efeu, Rhododendron, Maiglöckchen oder Eibe. Informieren Sie sich vor dem Pflanzen genau oder verzichten Sie im Zweifelsfall auf potenziell gefährliche Gewächse. Weitere Gefahrenquellen sind:
Unser direkter Lebensraum ist oft mit unsichtbaren Fallen für Wildtiere gespickt. Mit wenigen Anpassungen können wir jedoch viele dieser Gefahrenquellen entschärfen und unseren Garten zu einem sichereren Ort für alle Lebewesen machen.
Die größten, oft übersehenen Bedrohungen sind menschengemacht. Dazu zählen Fensterscheiben, die Vögel im Flug nicht als Hindernis erkennen, oder Lichtschächte und Kellerabgänge, die für Amphibien und Kleinsäuger zu unüberwindbaren Fallen werden. Abhilfe schaffen hier spezielle Aufkleber für Glasflächen und engmaschige Gitter oder Ausstiegshilfen für Schächte.
Eine besonders große Gefahr stellen moderne Mähroboter dar. Da sie oft leise und in der Dämmerung oder nachts arbeiten, werden sie zur tödlichen Falle für Igel und andere nachtaktive Tiere. Experten raten dringend, diese Geräte nur tagsüber unter Aufsicht laufen zu lassen. Auch die zunehmende Lichtverschmutzung durch helle Gartenbeleuchtung stört den Rhythmus nachtaktiver Insekten und sollte auf ein Minimum reduziert oder durch Bewegungsmelder gesteuert werden.
Ein umweltbewusster Lebensstil endet nicht an der Terrassentür. Als Tierhalter treffen wir täglich Entscheidungen, die einen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Mit kleinen Änderungen können wir hier einen großen Beitrag leisten.
Herkömmliche mineralische Katzenstreu wird im Tagebau gewonnen, was die Natur schädigt, und ist nicht biologisch abbaubar. Eine umweltfreundliche Alternative sind Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Mais oder Pflanzenfasern. Diese sind oft kompostierbar und haben eine deutlich bessere Ökobilanz. Auch bei Hundekotbeuteln gibt es nachhaltigere Optionen aus recyceltem Material oder Papier. Wichtig ist die korrekte Entsorgung: Tierkot gehört aufgrund potenzieller Krankheitserreger weder in den Kompost noch in die Biotonne, sondern gut verpackt in den Restmüll.
Anstatt kurzlebiges Plastikspielzeug zu kaufen, lässt sich vieles selbst herstellen. Aus alten T-Shirts können robuste Zergel für Hunde geflochten werden, und leere Papprollen, gefüllt mit Leckerlis, werden zu spannenden Intelligenzspielen für Katzen und Hunde. Dieses Upcycling schont nicht nur den Geldbeutel und die Umwelt, sondern stärkt auch die Bindung zum Tier.
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